Wir SurvivorInnen kennen wohl alle die Situation, in der wir versuchen, anderen zu erklären, was ein/e SurvivorIn denn ist. Doch das ist gar nicht so leicht erklärt…
Was macht uns aus?
Eine Krebserkrankung ist nicht einfach so überstanden. Man durchlebt Situationen, Hochs und Tiefs die so wohl kein/e andere/r nachvollziehen kann.
Zwei Drittel aller SurvivorInnen haben dazu auch mit Spätfolgen zu kämpfen. Hier macht es keinen Unterschied in welchem Ausmaß diese Spätfolgen in Einzelfällen auftauchen, jeder durchlebt Dinge, die so nur SurvivorInnen erleben.
Genau das macht uns einerseits einzigartig und verschafft uns andererseits auch eine Sonderstellung.
Diese kann manchmal sehr wichtig sein, vor allem beim Einsatz für Gesundheitsthemen. Wir setzen uns ein, damit unsere Themen wahr- und ernst genommen werden.
In der Gesellschaft und im sozialen Umfeld kann diese Sonderstellung aber auch zu Problemen führen. Neben den körperlichen Spätfolgen sind wir vor allem auch von psychosozialen Spätfolgen betroffen. Das betrifft unser soziales Leben in Schule, Beruf, Freundeskreis und auch in der Familie. Eine Nachsorge in diesem Bereich ist unbedingt notwendig.
Survivors: Unser Verein
Die Survivors Österreich definieren sich als reine PatientInnen Organisation. Das bedeutet, dass nur Survivors ordentliche Mitglieder des Vereins werden können. Somit setzt sich auch der Vorstand, das Leitungsorgan des Vereins, nur aus Survivors zusammen. Der ist ehrenamtlich tätig. Die Aufgaben des Vorstandes umfassen zum einen natürlich die Leitung des Vereins, zum anderen arbeitet er gemeinsam mit anderen motivierten Mitgliedern auch an inhaltlichen Themen.
Sollten dich die Strukturierung und die Aufgaben des Vereins näher interessieren, lies genaueres gerne in unseren Statuten nach. Dazu gehören zum einen die Interessensvertretung bei gesundheitspolitischen Themen auf nationaler und EU-Ebene, aber auch die Projektentwicklung und -umsetzung und die Öffentlichkeitsarbeit.
Die Vorstandsmitglieder interagieren bundesweit und treffen sich regelmäßig zu Workshops, in denen nationale Themen besprochen werden. Projekte wie z.B. das After-Work-Webinar, das Sommerfest und weitere Projekte für Survivors werden hier gemeinsam geplant und vorbereitet. Von besonderer Bedeutung sind jedoch die Mitglieder, die sich den Austausch untereinander wünschen und die Dynamik und Freundschaftlichkeit des Vereins genießen.
Nicht nur österreichweit auch international sind einige der österreichischen SurvivorInnen im Europaweiten Survivors-Netzwerk (ENS) tätig: Sie vertreten die Interessen der SurvivorInnen europaweit im EU-Parlament, nehmen an Konferenzen und internationalen Meetings teil.
Was wollen wir?
In erster Linie wünschen wir uns einen Austausch untereinander und miteinander, denn erst über diesen Austausch von Erfahrungen mit der Erkrankung, mit Spätfolgen und den Umgang damit können wir – im Sinne der Vertretung gemeinsamer Interessen und Anliegen –Dinge verändern und verbessern.
Wir möchten aber auch aufklären, bewusst machen und vor allem gehört und ernst genommen werden. Und manchmal auch einfach über Erlebtes und Überstandenes lachen, über das nur wir Survivors lachen können.